Pressemitteilungen Archiv 2018

Ausstellungseröffnung im Friedas-Frieden-Stift

Erstellt von Frerk Hinrichs |

101 jährige beteiligt sich an Kunstprojekt im Friedas-Friedenstift

Oldenburg, 09.11.2018 - Heute ist die Ausstellung mit Bildern von Senioren des Friedas-Frieden-Stift eröffnet worden. Ruth Steckmann hat mit 101 Jahren daran teilgenommen und ist stolz, dass Ihr Bild mit den Bildern der anderen Teilnehmer in den Fluren des Altenpflegeheimes ausgestellt wird. 

 

Seit März 2018 gestaltet die Oldenburger Künstlerin und Kunsttherapeutin Meike Dissmer zusammen mit der Ergotherapeutin vom Friedas-Frieden-Stift, Gabi Malo, und der Angehörigen Petra Neumeyer das erlebnisorientierte Kunstprojekt für alte und für demente Menschen. Der experimentelle Charakter des Malens, bei dem bevorzugt abstrakte Bilder entstehen, regt die Spontanität, Kreativität und Phantasie der Bewohner an und bietet die Möglichkeit, verborgene Potentiale wieder zu entdecken. Dem Betrachter erschließt sich das Bild oft über den Titel des Werkes. So heißt ein Bild mit klaren abstrakten farbigen Linien: „ Der Weg des Stürmers zum Tor“.

 

Die Ausstellung ist bis 31.01.2019 täglich von 9 bis 17 Uhr im Erdgeschoss des Friedas-Frieden-Stiftes zu sehen. Das Kunstprojekt wurde ermöglicht durch eine Spende der Friedrich- und Elfriede-PAHL-Stiftung.


Gemalt wurde in der Wohnküche oder im Bett. Da, wo die Menschen eben sind, berichtet die Einrichtungsleiterin von Friedas-Frieden- und Elisabethstift, Petra Schumann. Wichtig ist es, die Bewohner beim Malprozess individuell zu fordern ohne zu überfordern, eine Balance zu finden zwischen Herausforderung und Entspannung.

 

Manche reagieren in ihrer Demenz eher abwehrend auf Neues, erzählt Schumann. Als die Malsachen das erste Mal auf den Tisch kamen, kündigte eine Dame aus dem Wohnbereich an, sie habe gleich einen wichtigen Termin. Noch im Gehen bekam sie mit, wie die Malschürzen verteilt wurden und fragte beton beiläufig, ob denn für sie auch eine Schürze dabei sei? Kunsttherapeutin Meike Dismer legte eine Schürze auf einem Stuhl bereit mit den Worten: „Diese hier ist für Sie reserviert!“ Eine halbe Stunde später kam die Bewohnerin wieder in den Raum, nahm Platz, zog die Schürze an und malte schwungvoll ein leuchtend buntes Bild und strahlte dabei über das ganze Gesicht.


Geplant war eigentlich, mit einer kleinen Gruppe zu arbeiten, doch bereits beim ersten Termin auf der Fliedergasse war das Interesse so groß, dass die Plätze am Tisch knapp wurden. Es war schön zu erleben, wie die Bewohner sich abwechselten oder auch wie sie sich dem Malen annäherten. Besonders ist auch, dass Menschen, die wegen ihre Schwerstpflegebedürftigkeit nicht mehr sprechen können, sich beim Malen plötzlich doch ausdrücken können und manchmal sogar Worte malen, erklärt Schumann.


Das gemalte Bild repräsentiert immer auch ein Stück von uns selbst. Durch den regen Kontakt in der Gruppe, die anerkennenden Worte der anderen Malenden, fühlen sich die Bewohner gesehen und wertgeschätzt, erläutert Schumann. Beim Malen ist vieles möglich. Erinnerungen werden geteilt, Gedichte rezitiert und Lieder werden gesungen.

 

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