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Hofmilch für Oldenburger Altenheime

Erstellt von Frerk Hinrichs |

EU-Projekt Reframe schafft Chancen für die regionale Erzeuger - Begriff aus der Therapie hilft bei Neubewertung bestehender Produktions- und Handelsstrukturen

Oldenburg, 12.11.2018 - Reframing ist eigentlich ein Begriff aus der Therapie. Er beschreibt die Umdeutung einer Situation oder eines Geschehens, indem man versucht sie in einem anderen Deutungsrahmen zu sehen. Bei dem von der EU geförderten Projekt REFRAME sollen vorhandene Handelsbeziehungen und Transportwege auf die darin enthaltenen Entscheidungen überprüft und aus einem anderen Blickwinkel betrachtet werden. Neue Leitlinie dabei: Es soll der ländlichen Region nutzen. In der Wesermarsch bringt die Diakonie das Projekt gemeinsam mit anderen Partnern voran.


Ganz konkret hat die Diadema als Cateringfirma der Diakonie damit begonnen, die Einkaufsgewohnheiten Diakonischer Altenheime zu überprüfen und angefangen umzustellen: Seit Mai 2017 kommen die Milchprodukte für die diakonischen Altenheime Büsingstift, Elisabethstift, Friedas-Frieden und Seniorenzentrum Haarentor nicht mehr aus Bayern, Schleswig-Holstein oder Mecklenburg sondern vom Oldenburger Milchhof Diers. Das verkürzt die Transportwege enorm.

 

Die Senioren in den Einrichtungen freuen sich jedes Mal, wenn es Fruchtjogurt gibt. Aber die üblichen 200g-Portionen sind ihnen zu groß. Damit die leckeren Reste nicht weiter in den Müll gegeben werden müssen, hat die Diakonie mit dem Milchhof gesprochen. Jetzt gibt es einen kleineren Seniorenbecher, der übrigens auch kleinen Kindern gut schmeckt. So sind auch zwei Diakonie-Kindertagesstätten Kunden beim Milchhof.


Gleichzeitig hat die Diakonie weitere Altenheime in den Lieferverbund eingebracht. Nun gibt es die naturbelassene Milch von Diers auch in Nordenham, Delmenhorst und bald auch in Brake. Diadema-Leiter Ronny Gruhl hat für die Auslieferungstouren extra einen neuen Kühlwagen beschafft. Denn die Fahrer des Milchhofes liefern nur im Umkreis von etwa 20 km aus.


Wieviel Details zu beachten sind, merkt man, als Fahrer Ernst Oberstein das erste Mal eine Lieferung für Altenheime in Oldenburg und der Wesermarsch abholt. „Was zuletzt aus dem Wagen kommt, muss zuerst rein,“ erklärt Hanke Diers. „Erdbeer und Kirsch bitte gemischt packen, damit in den  Einrichtungen auch die Auswahl zwischen den Sorten besteht.“


Senioren haben oft noch ein besseres Verständnis für das Produkt und wissen es zu schätzen, wenn Milch bleibt, wie sie ist, sagt Diers. Bei Kindern müsse dies Verständnis für Milch erst neu geschaffen werden. „Naturbelassene Milch rahmt auf,“ erklärt der Bauer, „homogenisierte Supermarktmilch nicht.“ Auf Diers-Milch setzt sich oben Sahne ab und wenn man sie lange genug stehen lässt, erhält man Dickmilch.


Ein Drittel der auf dem Diers-Hof produzierten Milch wird mittlerweile direkt an Kunden ausgeliefert, die diese Qualität zu schätzen wissen. Diers ist die gute Kundenbindung wichtig, deshalb können Privatkunden noch bis kurz vor Abfahrt des Auslieferfahrzeugs umbestellen. Diese Flexibilität können nur wir bieten, erklärt Diers, weil wir so nah dran sind.

 

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