Pressemitteilungen Archiv 2020

Immer mehr Privathaushalten geht das Geld aus

Erstellt von Kerstin Kempermann |

Diakone-Schuldnerberatung Friesland gefördert - LzO übergibt symbolischen Scheck in Höhe von 8.400 Euro

Jever 25.09.2020 - Die kostenlose Beratung für Überschuldete ist auf zusätzliche Förderung angewiesen, betont Schuldnerberaterin Georgia Gries. Deshalb freut Sie sich besonders, dass die Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) die Schuldnerberatungsstelle im Landkreis Friesland wieder unterstützt.

 

Markus Neumann, Leiter Privatkunden der Regionaldirektion Friesland, und Klaus Blume, Leiter Geschäftskunden der Regionaldirektion Friesland, übergaben den symbolischen Scheck in Höhe von 8.400 Euro aus Erlösen der LzO-Lotterie "Sparen und Gewinnen". Kunden fördern die soziale Schuldnerberatung der Diakonie durch die Teilnahme und sorgen so dafür, dass Menschen in Überschuldung gute Beratung bekommen. 

 

Überschuldung resultiere meist aus unplan­baren Änderungen der Lebens­umstände, die außerhalb der unmittelbaren Kontrolle der Überschuldeten liegen, erklärte Gries. Dies zeigte sich besonders an den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Kurzarbeit, Überstundenabbau, Stellenstreichungen oder Selbstständige ohne Arbeit: Die Corona-Krise bringt viele Menschen in finanzielle Nöte. Die Beratungsstellen der Diakonie sind auch jetzt für die Menschen erreichbar. „Wir merken, dass wir doppelt so viele Anfragen haben und Wartelisten führen müssen.“

 

„Das Einkommen sinkt zum Teil dramatisch, die Ausgaben für Nahrungsmittel, Miete, Energieversorgung und Versicherungen bleiben. Wer wegen der Corona-Pandemie nun weniger Geld zur Verfügung hat, wird seine Ausgaben neu planen müssen“, sagte Gries. Es sei absehbar, dass 2020 mehr Verbraucher Privatinsolvenz aufgrund der Corona-Pandemie anmelden müssen. „Wir verfolgen genau, welche rechtlichen Rahmenbedingungen derzeit geschaffen werden“, sagt Gries.

 

Für Georgia Gries und ihre Kollegen stecken hinter all den Zahlen konkrete Schicksale. Allen Betroffenen raten sie, rechtzeitig zu reagieren. „Es ist gut, sich früh den Haushaltsplan genau anzuschauen. Wo habe ich feste Kosten? Wo kann ich etwas einsparen? Aber auch: Was steht mir vielleicht noch zu, welche Ansprüche auf staatliche Unterstützung habe ich in dieser veränderten Situation?“, erläutert Gries.

 

Die Schuldnerberaterin gibt auch ganz konkrete Tipps: Existenzgefährdenden Schulden zuerst bezahlen. Wenn das Geld nicht mehr für alle Zahlungen reicht, gehen Rechnungen, die zur Sicherung Ihrer existenziellen Lebensbedürfnisse notwendig sind, vor. Das sind Miete, Strom und Energie, Telefon und Internet, Medikamente und Lebensmittel und Unterhalt. Ein weiterer Punkt in der Corona-Pandemie: Viele Verträge werden ohne Beratung online abgeschlossen. Hier besteht die Gefahr, sich finanziell zu übernehmen. „Wir machen darauf aufmerksam, die Verträge genau zu lesen. Eine Unterschrift bedeutet eine Zahlungsverpflichtung. Und auch die bargeldlose Zahlung ist eine Schuldenfalle und jetzt in der Corona-Zeit vermehrt notwendig.  Gerade hier verlieren die Menschen den Überblick über ihre Finanzen“, sagte Gries.

 

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