„Ich habe wieder eine Perspektive für meine Zukunft“

Erstellt von Kerstin Kempermann |

Eine Bewohnerin des Frauenhauses berichtet, was das Hilfsangebot für sie bedeutet. Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November.

Ammerland/Wesermarsch, 24.11.2023 - Das Frauen und Kinderschutzhaus für die Landkreise Ammerland und Wesermarsch hat seit seiner Eröffnung 245 Frauen und 390 Kindern Schutz geboten (Zahlen bis einschließlich September 2023). Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November hat eine Bewohnerin beschrieben, was sich in ihrem Leben durch das Frauenhaus verändert hat. Zum Schutz der Frau werden keine persönlichen Informationen über sie gegeben.

Was bedeutet die Möglichkeit, im Frauenhaus zu leben, für Sie?

Ich bin sehr dankbar, dass es in Deutschland solche Möglichkeiten für Frauen gibt. Dass es Orte gibt, wo Frauen Schutz finden können. Ich selbst hatte hier keinen Menschen, der mir hätte helfen können. Ich glaube, dass es viele Frauen gibt, die solche Einrichtungen nicht kennen und oft Angst haben, weil sie keine Chance sehen, etwas ändern zu können. Hilfe zu bekommen.

Was hat sich in ihrem Leben durch das Frauenhaus verändert?

Durch die Möglichkeit ins Frauenhaus zu gehen, konnte ich mich von meinem Partner trennen und habe dadurch wieder die Hoffnung auf ein besseres Leben zurückgewonnen. Ich habe wieder eine Perspektive für meine Zukunft und ein bisschen mehr Selbstvertrauen. Ich hoffe auf ein besseres und ruhigeres Leben mit meinem schon fast erwachsenen Kind. Durch die Zeit im Frauenhaus habe ich wieder mehr Energie mein Kind und kann besser für es da sein.

Durch die Zeit im Frauenhaus habe ich auch mehr Menschen kennengelernt. Ich fühle mich nicht mehr so alleine mit meinen eigenen Problemen. Außerdem habe ich erlebt, dass andere Frauen es noch schwerer haben, dadurch wurden meine eigenen Probleme relativiert.

Was war der Auslöser, dass sie sich die Unterstützung geholt haben/ ins Frauenhaus gegangen sind?

Es ging einfach nicht mehr. Ich hatte das Gefühl, dass ich mich verliere. Mein Kind hat darunter gelitten, dass es mir so schlecht ging. Und ich hatte keinerlei Hoffnung mehr, dass sich etwas verbessert.

Was raten sie Frauen in ähnlichen Situationen?

Sie sollen mehr Glauben an sich haben, keine Angst haben und den Mut aufbringen, diesen Weg einzuschlagen. Und wenn es eine solche Möglichkeit gibt, den Weg auch vorwärtsgehen und nicht zurückgehen. Meistens ist schon so vieles kaputtgegangen und es wird nicht besser, wenn man zurückgeht.

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