„Ich kenne keine glücklicheren und zufriedeneren Menschen als unsere Bewohner"

Erstellt von Kerstin Kempermann |

Mitarbeitende im Haus Regenbogen blicken auf anderthalb Jahre Corona-Pandemie - Für die Bewohner:innen gibt es auch Dank der Impfungen wieder mehr Normalität

Oldenburg, 23.8.2021 -  Im Haus Regenbogen kann im Garten wieder gemeinsam gespielt und getobt werden. „Der Trubel im Garten ist für alle eine große Freude“, sagt Silke Kolbeck-Lawicka, die stellvertretende Einrichtungsleitung. Das Haus Regenbogen ist ein pädagogisch-therapeutisches Wohnheim in Oldenburg und bietet für 60 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Beeinträchtigungen einen Ort zum Wohnen und Leben. Für die Bewohner:innen, die Angehörigen und die Eltern waren die letzten anderthalb Jahre während der Corona-Pandemie eine große Herausforderung. Umso erleichterter sind alle, dass auch dank der Impfungen, das Leben im Haus wieder normaler geworden ist – aber natürlich weiter mit entsprechendem Hygieneplan.

Gruppenleiterin Annika Brake, die eine Wohngruppe mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen betreut, sagt im Rückblick auf die Zeit: „Es war und ist eine große Herausforderung für uns. Vor allem durch die Kontaktbeschränkungen und den Wegfall der normalen Tagesstruktur zu Beginn der Pandemie - Rückblickend muss ich sagen, dass unser Bewohner:innen die Zeit toll gemeistert haben. Wir haben gemeinsam neue Strukturen geschaffen und das Beste aus den Möglichkeiten gemacht. Und Kolbeck-Lawicka ergänzt: „So viel wie im vergangenen Jahr war unser Bulli noch nie im Einsatz. Wir sind mit den Bewohnern zum Beispiel viel in den Wald gefahren. Das war ein wichtiger Ausgleich. Aber im Moment sind alle froh, dass die Gruppen auch wieder gemeinsam im Garten spielen können.

Brake arbeitet bereits seit elf Jahren im Haus Regenbogen. Kurz und knapp fast sie das Wichtigste Prinzip ihrer Arbeit zusammen: alle Bewohner:innen zu sehen wie sie sind und sie zu fördern. Und sie betont:  „Ich kenne keine glücklicheren und zufriedeneren Menschen als unsere Bewohner:innen. Das gibt immer wieder Kraft für die herausfordernden Seiten des Berufes. Zum Beispiel, wenn wir Abschied nehmen müssen. Sei es, weil uns die Bewohner:innen verlassen müssen, weil sie erwachsen geworden sind oder wenn einer unserer Bewohner:innen stirbt. Durch unser Team und die Zusammenarbeit mit Ärzten und Therapeuten gelingt es uns, auch hier die Abschiede gut zu gestalten. Das Wichtigste ist, dass die Kinder und Jugendlichen der Chef sein können. Wir schauen, was ihnen und ihrer Familie guttut.“

Damit die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Haus Regenbogen bestens versorgt sind, setzt Einrichtungsleiterin Ute Dorczok auf ein multiprofessionelles Team mit Heilerziehungspfleger:innen, Erzieher:innen, Kinderkrankenschwestern, Sozialassistent:innen aber auch Sonderpädagogen und neuerdings auch Erziehungswissenschaftlern. Auch Studierende die Praktika machen und die Männer und Frauen aus dem Freiwilligendienst sind für die Bewohner:innen wichtige Bezugspunkte und bringen viel Leben mit ins Haus.

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